Behandlung der Immunthrombozytopenie mit Rituximab:Ergebnisse einer klinischen Studie konsekutiver Patienten von September 2000 bis März 2010
Rieke Marks
Affiliation: -
Keywords: ITP, Thrombopenie, Rituximab, Splenektomie
Categories: Medicine
DOI: 10.17160/josha.2.1.13
Languages: German
Die Immunthrombozytopenie (ITP) ist eine Autoimmunkrankheit, die mit der Zerstörung körpereigener Thrombozyten einhergeht. Ein immunologischer Toleranzverlust gegenüber körpereigenen Antigenen auf der Zelloberfläche der Thrombozyten führt zu einer verkürzten Lebenszeit der Zellen, mit daraus resultierender Thrombopenie und der Gefahr einer Blutungsneigung. Das vorrangige Therapieziel, die Thrombozytenwerte des Patienten in einen nicht blutungsgefährdeten Bereich anzuheben, wird zunächst mit der Gabe von Steroiden versucht zu erreichen. Bei primärem Nichtansprechen oder Rezidiven muss häufig eine Second-Line-Therapie durchgeführt werden, wobei die Splenektomie bisher als Standardtherapie galt. Seit einigen Jahren steht mit dem chimären, monoklonalen anti-CD-20- Antikörper Rituximab, eine weitere medikamentöse Behandlungsalternative zur Verfügung. Bis heute ist Rituximab in der ITP-Therapie nicht zugelassen, wird aber in den aktuellen Leitlinien als mögliche Sekundärtherapie empfohlen. In der vorliegenden Studie wurde das Ansprechen einer Rituximabtherapie bei konsekutiven ITP-Patienten untersucht und mit Patienten, die aufgrund ihrer ITP splenektomiert wurden, verglichen. Ziel war es an einem Patientenkollektiv aus dem klinischen Alltag die limitierte Datenlage zu erweitern und eine weitere evidenzbasierte Grundlage für Therapieentscheidungen zu schaffen. Dafür wurden alle ITP-Patienten, die im Zeitraum von 2001 bis 2010 im Universitätsklinikum Freiburg mit Rituximab behandelt oder bis Dato splenektomiert worden waren, erfasst und analysiert. Der Nachbeobachtungszeitraum belief sich auf sechs Monate nach Therapieende. Sowohl in der Ansprechrate, als auch in der mindestens sechs monatigen Remissionsdauer zeigte sich Rituximab als eine gute Therapiealternative. Auch bei den therapierefraktären und bereits splenektomierten Patienten zeigte Rituximab eine hohe Ansprechrate. Weiterhin scheint der Therapieversuch mit Rituximab keinen Nachteil bezüglich einer späteren Splenektomie darzustellen. Als prädiktiver Faktor erwies sich ein junges Alter zu Therapiebeginn. In Anbetracht dessen, dass mit einer erfolgreichen Rituximabtherapie die Operation und die langfristigen Risiken einer Splenektomie vermieden werden können und Rituximab selten zu starken Nebenwirkungen führt, empfiehlt sich diese somit als gute Behandlungsalternative in der Second-Line-Therapie der ITP.
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Impressive investigation based on a large patient population - Congratulations!