Die vergessene Seite in der Klimapolitik: Das Grüne Paradoxon im Lichte von Hotelling und Solow-Stiglitz
Felicitas Holzer
Affiliation: University of Buenos Aires
Keywords: Umweltökonomie, Ressourcenökonomik, fossile Energieträger, Politikmaßnahmen, Sinn
Categories: Humanities, Social Sciences and Law
DOI: 10.17160/josha.2.1.10
Languages: German
Beginnend mit einem neoklassischen Modell von Solow und Stiglitz wird ein gesellschaftliches Optimum für den Extraktionspfad erschöpfbarer fossiler Energieträger hergeleitet. Der durch die Planung eines benevolenten Diktators generierte Abbaupfad stellt für alle Generationen ein pareto-optimale – d.h. eine intertemporale Besserstellung einzelner Generationen ist nicht mehr möglich – (und damit normativ begründbare) Lösung dar. Es wird genauer ein optimales Verhältnis zwischen Sachkapital- und Resssourceneinsatz für die volkswirtschaftliche Produktion zu jedem Zeitpunkt t gewählt. Das „positive Pendant“ zur normativen Solow-Stiglitz-Bedingung stellt die Hotelling-Regel dar. Ausgangspunkt ist jedoch nicht das gesellschaftliche Optimierungskalkül, sondern das intertemporale Portfolioproblem der Ressourcenbesitzer. Es wird der Barwert aller auf den gegenwärtigen Zeitpunkt abdiskontierten Gewinne im Zeitablauf maximiert. Beiden Modellen ist gemein, die jeweiligen Vorteile einer gegenwärtigen Extraktion (die Ressource generiert ein positives Grenzprodukt bzw. steht dem Ressourcenbesitzer zum Verkauf inklusive Kapitalmarktanlage zur Verfügung) und einer Ressourcenkonservierung (hier wird der Wert der Lager durch die Ressourcenverknappung im Zeitablauf gesteigert) gegeneinander abzuwägen. Im Optimum der Solow-Stiglitz-Effizienzbedingung, wie auch der Hotelling-Regel, sind beide Grenzvorteile gleich hoch und es kann keine weitere Besserstellung erfolgen.
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